"Du wirst fehlen" sagt die weibliche Brust an meinem Oberarm, "Bist Du glücklich?" fragt eine Heilige, "Komm doch wenigstens um 12 kurz vorbei" schallt es aus einer anderen Ecke. Die Zeit vergeht wie in Zeitlupe, bis endlich alle ihrer Wege, hinein in die Silvesternacht, gegangen sind, ich mein fröhliches oder auch grimmig abweisendes Gesicht ablegen darf. Jetzt gehört die Nacht endlich mir, mir allein.

Wer oder was bin ich, soll oder will ich sein: eine Frage, die ich mir immer öfter stelle. Ich will in eine Schublade gesteckt werden, selbst wenn es eine ist, die außer mir keiner bewohnen kann.

Ich fahre jetzt los. hoffentlich komme ich pünktlich. :-D ich:blaue jeans, schwarzer schuh, schwarze jacke. puhh...los gehts!


War ja klar! schon beim schreiben war mir klar, dass darauf etwas kommen wird. ZWEI schwarze schuhe und -habsch noch vergessen- schwarze tasche :-)


Ich bin in 5 min. da u. hoffe, daß 10 min. reichen, um den bahnsteig zu finden. *grins* und alles klar bei dir? ich frag mich gerade, wer auf diese idee kam! :-D


Dein ice ist auf gleis 12 noch nicht angezeigt. sicher 12? ich freu mich! bin jetzt aber schon ein wenig unruhig.geht aber


Heute vor einem Jahr, der Sonntag fiel auf einen Freitag, bekam ich diese SMSe, kurz bevor ich aus dem Zug stieg, und ein wundervolles Wochenende betrat. Das wertvollste Wochenende im Jahr 2007, von dem zuerst viel Schmerz, dann aber nur Gutes zurückblieb. Immerhin konnte ich mit zwei neuen ästhetischen Eindrücken (Vorlieben?) bei Frauen -- von einer weiß sie, von der anderen nicht -- nach Hause fahren. Und welcher Mensch kann sich beschweren, wenn er in den Genuss ästhetischer Erziehung (frei nach Schiller) kommt.

Um ihren Hals eine Silberkette, schlenderte sie die Fußgängerzone hinab. Kurz blickte ich ihr in die Augen, dann wanderte meine Blick hinab zu dem filigran, aber doch massiv wirkenden Schmuck. Ihr Blick folgte dem meinigen und als er die beiden Anhängern zwischen den Brüsten erreichte, lächelte sie verträumt. Nachdem ich sie passiert hatte, da lächelte auch ich.

Die großen Gefühle, schreibt Camus, führen ihre -- glanzvolle oder jämmerliche -- Welt mit sich. Und so baue auch ich meine eigene Welt mit ihrem eigenen, meinen Gefühlen angemessenen, Klima auf. Die düstere Welt der Verlassenheit fühlend, trete ich in Munchs "Schrei" ein.

Ein heraufziehen dunkler Nebel erwartete ich, doch die Druckwelle eines brüllenden Donners warf mich gegen die Wand. Rational schon längst zu einem Ergebnis gekommen, doch mal wieder spielt die Seele nicht mit.
Eilends werden Füllfederhalter, zwei Notizbücher, Bahn- und Creditcard sowie ICE-Tageskarten (man weiß ja nie!) zusammengesucht, der nächste Zug ins Nirgendswo hoffentlich noch erreicht.
Noch 8 Minuten mich angemessen zu kleiden und das Haus zu verlassen .... .

Heute vor einem Jahr begann das Jahr 2007 wie all die Jahre zuvor mit einem Januar. Aufgeregt betrat ich das neue Jahr, denn ich wußte, nicht nur das neue Jahr, sondern allein dessen erster Monat würde viel neues und interessantes bringen. Für den Januar erwartete ich folgende Höhepunkte:

• Vorstellung meiner wissenschaftlichen (Un)taten auf einer spannenden Konferenz.
• Den Versuch beruflich Fuß zu fassen ohne berufsfremd zu arbeiten.
• Den lang ersehnten Besuch der, die mit den Geistern tanzt und dabei die meinigen vertreibt.

Mit solch einer Perspektive startete ich in ein neues Jahr und wurde von diesem nicht nur nicht enttäuscht, sondern der Januar und viele folgende Monate wurden besser als ich es erwartete.

Während ich vor einem Jahr wußte was mich erwartet, was das Jahr an Höhepunkten (mit ungewissem Ausgang) für mich bereit hält, stehe ich heute etwas ratlos vor dem neuen Jahr das mir keine Hinweise darauf gibt, ob ich irgendwelche Höhepunkte oder Tiefschläge zu erwarten habe.

M.B.C.

Direkt unheimlich für meine Verhältnisse, aber seit Anfang Dezember durchgehend heiter. Dazu trugen und tragen bei:

• Ein Blitz-Blind-Date bei dem ich ihren Wohlgefallen nicht erregte, sie den meinigen nicht.
• Ich bin wieder ich. Nur viel besser als ich es ja zuvor gewesen bin. Zurück im eigenen Raumzeitkontinuum läßt sich die Welt gelassen betrachten.
• Einige Geister die ich nie rief, konnten vertrieben werden.
• Das Wiedereintauchen in die Welten in die ich gehöre, in denen ich mich wohl fühle.

Ach was! Bevor diese Listelei ins Unendliche anwächst, freue ich mich einfach darüber, daß ich mich sauwohl fühle, mein Leben, mein Denken und mein Fühlen einfach wieder Spaß machen.

Ausnahmsweise heiter, nur leicht bewölkt.
Zu meiner guten Stimmung trugen bei:

• Alice Schwarzer, die mich mit ihrem einfühlsamen Portrait Simone de Beauvoirs erfreute. (FAZ, 24.11.2007, Seite Z3)
• Eine liebe Freundin die mir unerwartet (aber genau zum richtigen Zeitpunkt) eine SMS schickte.
• Meine heroische Tat, Reis und Gemüse links liegen zu lassen und mir ein Steak mit Pommes zum Abendessen zu gönnen.
• Eine Verabredung für nächsten Sonntag.

M.B.C.

Draußen schleicht die Kälte regnerisch durch die Nacht, doch nichts kann mich in der warmen Wohnung halten, wenn die Gier nach einer Zigarette zu groß wird. Gerade noch rauchend auf meinem mickrigen Balkon, sitze ich jetzt wieder vor meinem Rechner und das leere Blatt Weblog jagt mir Angst ein. Immer wieder bedrohen sie mich, die leeren Blätter. Immer wieder fürchte ich den Tag an dem ich gar nicht mehr schreiben kann, ich denk- und schreibfrigide werde.

M.B.C.